Rubinrot – Saphirblau – Smaragdgrün

Rubinrot – Saphirblau – Smaragdgrün

Ich lese leidenschaftlich gerne. Ich liebe Fantasygeschichten. Gerne mystisch, gerne romantisch, gerne auch mit einem kleinen Abenteuer. Im Sommer schon hab ich mich über die Edelsteintrilogie hergemacht. Die Bücher fallen ins Auge. Sie sind mir monatelang in verschiedenen Bücherläden aufgefallen. Man kommt fast nicht vorbei, wenn man regelmäßig durch diese Läden streift. Jaja, andere gehen Klamotten shoppen, ich bin im Bücherladen verschwunden… Ich liebe den Duft eines neuen Buches. Der Duft nach Papier, nach Leim oder was auch immer. Einfach der Duft „neues Buch“. Ich würde diesen Duft gerne immer um mich haben. Es ist ein Duft, der ein Versprechen beinhaltet. Mein persönliches Versprechen, dass ich gleich in einer fantasievollen Welt verschwinde, abtauche in die Gedankenwelt eines Autors. Ich kann meine eigene Fantasie spielen lassen, mir die Charaktere vorstellen, wie ich mag. Keiner schreibt mir vor, wie derjenige auszusehen hat. Ich kann mir die Schauplätze vorstellen, die Räume und Farben. Aber ich schweife ab…

Nun zu der Edelsteintrilogie. Der Untertitel oder Gesamttitel lautet „Liebe geht durch alle Zeiten“. Es geht um Zeitreisen, die bestimmte Genträger vornehmen können. Sie können in die Vergangenheit springen. Kontrolliert mit dem Chronographen und unkontrolliert, wenn das Kontingent des Tages nicht aufgebraucht ist. Die Idee an sich finde ich schon klasse, aber die Autorin Kerstin Gier hat daraus eine sehr schöne und auch spannende Geschichte geflochten.

Ich warne gleich vorab, weder nehme ich Rücksicht auf irgendwelche Spoiler noch schreibe ich stur den Klappentext ab. Natürlich verrate ich die Geschichte – evtl. auch das Ende, aber ich beschreibe sie mit meinen Worten, meinen Gefühlen und Gedanken. Also lehnt euch zurück und genießt die Reise durch die Zeit.

Rubinrot

Die 16jährige Gwendolyn Shepherd (chaotisch, aber sehr sympathisch) stammt aus einer Familie, in der ein sogenanntes Zeitreise-Gen auf der weiblichen Linie vererbt wird. Ihre Cousine Charlotte (herrlich arrogant) ist die „Auserwählte“. Ihr Geburtsdatum wurde schon vor vielen Jahren als das Datum des „Rubins“ vorhergesagt. Und zwar war das kein geringerer als Isaac Newton, also ist ein Berechnungsfehler eher unwahrscheinlich. Tja, nun… es stellt sich raus, das Charlotte zwar hervorragend vorbereitet ist und auch toll mit Gideon De Villiers zusammenarbeitet (und in ihn verknallt ist), aber leider ist sie halt doch nicht die Zeitreisende. Gwendolyns Mami hat nämlich gemogelt und das Geburtsdatum um einen Tag verlegt, dass ihre Tochter nicht auf dem Schirm der Geheimen Loge des Grafen von Saint Germain aufgetaucht ist. So konnte sie in Ruhe ihre Jugend genießen und wurde nicht ständig von irgendwelchen Regeln belästigt. Jetzt steht Gwendolyn halt ein bisschen da, wie derjenige, der keinen Stuhl mehr bei der Reise von Jerusalem abbekommen hat. Von allen beäugt und mit viel Argwohn behandelt (aufgrund der Vergangenheit ihrer Mutter) muss Gwendolyn nun holterdipolter lernen, was Charlotte in vielen Jahren gelernt hat. Sie macht ihre Sache gar nicht schlecht und ist ein Improvisationstalent. Was sie nicht kann, überspielt sie oder lässt sich kreativ was einfallen. Gideon ist undurchschaubar, einerseits flirtet er mit ihr, dass man sich beim Lesen in den Kerl verliebt, andererseits kann er so arrogant sein, dass man ihn am Liebsten in der Themse ertränken würde. Achso, die ganze Geschichte spielt in London.  In den Zeiten möchte ich mich verständlicherweise nicht festlegen, die wechseln ja ständig. *grins* Jedenfalls macht das erste Buch tierischen Spaß und Lust auf mehr.

Saphirblau

Was ich in Rubinrot vergessen habe. Jedem Zeitreisenden ist ein Edelstein zugeordnet. Gwendolyn ist der Rubin, Gideon ist der Diamant. Die beiden sind die letzten Zeitreisenden. Laut der Vorhersage sollen es nämlich nur 12 Stück sein und Gwendolyn ist die letzte. Jedem ist auch ein Tier zugeordnet und der Rubin ist zeitgleich auch der Rabe und wie soll es anders sein, der Rabe hat auch eine besondere Eigenschaft. *grins* Ich liebe die Geschichte! Achso, jedenfalls kann Gwendolyn Geister sehen. In der Schule flitzt ein junger Mann rum, der kurz nach seinem 21. Geburtstag an der Pest starb und das irgendwie nicht so ganz kapiert. Dann trifft sie in einer Kirche einen knuffigen Wasserspeiergeist  namens Xemerius. Der taucht immer in den ungünstigsten Momenten auf und quasselt sie voll. Gwendolyn verliebt sich mehr und mehr in Gideon und er wird immer undurchschaubarer.  Die beiden sind von der Geheimloge beauftragt von allen 12 Zeitreisenden ein Blutpröbchen zu sammeln und damit den Chronographen – der die Zeitreisen kontrolliert – zu „betanken“. Gideon folgt dem Auftrag stur. Gwendolyn kann den Grafen von Saint Germain nicht leiden und traut ihm nicht über den Weg.

Die beiden lernen bei einer Zeitreise Lucy Montrose und Paul DeVillier kennen. Lucy ist Gwendolyns Cousine und eine Zeitreisende, Paul ist ihr Mann und Gideons Cousin – ebenfalls ein Zeitreisender. Die beiden sind mit dem Chronographen in die Vergangenheit geflüchtet – also dem anderen, da es zwei gibt. Lucys Edelstein ist der Saphir und Gwendolyn fühlt mit ihr und Paul eine Verbundenheit, die sie nicht erklären kann. Gideon sagt frei heraus, dass er beiden nicht traut – nicht trauen kann – da sie den Chronographen gestohlen haben. Wenn das Blut aller 12 Zeitreisenden eingespeist ist, dann soll etwas ganz tolles passieren. Lucy und Paul wollten dies verhindern und sind deshalb geflüchtet. Die Geheimloge behauptet, dass sie den Chronographen nur für sich wollten. Während einer Reise ins Jahr 1953 lernt Gwendolyn ihren Großvater kennen, der vor ein paar Jahren gestorben ist und den sie sehr vermisst hat. Sie erfährt von ihm so einiges über den Grafen und die Geheimloge sowie über Lucy und Paul. Gwendolyn läuft sich selber in der Vergangenheit über den Weg und singt bei einer Soiree im 18. Jahrhundert Memorys aus dem Musical Cats. Die Party wird von einem Besuch der Florentinischen Allianz gesprengt. Das ist so eine Art gegnerischer Geheimbund, die von einem Lord Alistair angeführt werden.  Am Ende des Buches kämpfen Gideon und Paul gemeinsam gegen Lord Alastair. Zwar gelingt es ihn in die Flucht zu schlagen, aber Paul hat ihm dussliger Weise alle Unterlagen gegeben, die der Lord braucht, um die Linie der Zeitreisenden auszulöschen.

Smaragdgrün

Jetzt geht es zur Sache. Gideon und Gwendolyn hatten sich zuletzt nochmal wegen dem Grafen gestritten und mit 16 Jahren ist Liebeskummer echt fies. Von Gideons Onkel Falk DeVillier wurde sein Bruder Ralph aus Spanien eingeflogen, um ihn wieder auf Kurs zu bringen. Ja, der Schuss geht nach hinten los. Ralph findet nämlich Gwendolyns beste Freundin Leslie echt cool und macht folglich mit den drein gemeinsame Sache. Leslie hab ich bisher unterschlagen. Das Mädel hat ein detektivisches Gespür und forscht in der Geschichte über alles und jeden nach. Über den Grafen hat sie so einiges herausgefunden und auch über verschiedene andere Schauplätze kann sie einiges zu Tage fördern. Gemeinsam mit dem Butler (Gwendolyns Familie ist sehr reich und hat einen Butler) und Leslie organisiert Gwendolyn den verschollenen Chronographen.  Den haben Lucy und Paul nämlich mit Hilfe ihres Großvaters (auch Gwendolnys Großvater) im Haus eingemauert. Besser gesagt, Lucy hat ihn ihrem Großvater überlassen, dieser hat ihn mit dem Butler versteckt und Gwendolyn Hinweise hinterlassen. Jedenfalls kann Gwendolyn nun ohne die Geheimloge in der Vergangenheit rumreisen und erfährt unter anderem, dass Lucy und Paul ihre wahren Eltern sind und sie von Lucys Tante aufgezogen wurde. Trotzdem bleibt Grace Shepherd geb. Montrose für Gwendolyn ihre Mum. Lucy kennt sie ja nur aus der Vergangenheit von ihren Zeitsprüngen.

Gideon findet kurz danach raus, dass Gwendolyn den Chronographen hat, da er sie aber liebt und ihr vertraut, verrät er sie nicht, sondern schließt sich ihnen an. Die beiden forschen über den Grafen und die Funktion des Chronographen nach und finden heraus, dass durch das Blut aller 12 Zeitreisenden ein Elixier des ewigen Lebens entsteht. Tja, das will sich der Graf unter den Nagel reißen und Lucy und Paul wollen das verhindern, da der Graf salopp gesagt ein Arsch ist und auch über Leichen geht. Er hat auch schon Vorfahren von sich ermordet und Gwendolyn vermutet, dass er auch ihren geliebten Großvater umgebracht hat. In der Prophezeiung heißt es, dass die Macht des Rubins, die des Smaragds bricht. Gwendolyn ist unsterblich und muss sich quasi selbst töten. Der Graf hat in der Vergangenheit das Elixier einkassiert und nun fehlt ihm nur noch Gwendolyns Tod zum Glück. Aber Lucy, Paul, Gideon und Gwendolyn tricksen den alten Sack aus und tadaaa! Happy End! *kicher*

Jaaa, ich liebe die Bücher, auch wenn ich ironisch darüber schreibe. Ich kann nicht anders.

Viel Spaß beim Lesen! Hoffentlich hab ich nicht die ganze Spannung genommen. Aber so ist das nunmal, wenn man über eine Trilogie schreibt. Irgendwie verrät man doch immer alles.

Flauschige Grüße

Sandra

P.S. Leiht eure Bücher nie Rauchern aus, selbst wenn sie nicht beim Lesen rauchen, stinken die Bücher trotzdem… wie krieg ich das bloß wieder aus den Seiten… neu kaufen will ich eigentlich nicht.

(Dieser Beitrag ist aus Shivas Blog hierher umgezogen)

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