Freunde und mein Eifersuchtsich…

Freunde und mein Eifersuchtsich…

Eine ausgeprägte Unsicherheit und dazu Verlassensangst gekoppelt mit Eifersucht ist nicht so prall.
Vor allem, wenn man Freunde hat und diese auch behalten möchte.
Vor allem, wenn man immer denkt, die Freunde bleiben nur bei einem, wenn man großzügig ist.

Dass das auf Kosten der eigenen finanziellen Sicherheit geht, ist Nebensache. Natürlich zieht das Konto irgendwann die Reißleine und man (ich) kommt zur Besinnung. Aber was treibt einen vernünftigen und rational denkenden Menschen zu solchen kopflosen Taten?

Keine Ahnung. Echt nicht. Niemals hat jemand in meinem Umfeld etwas dahingehendes von sich gegeben, dass er nur mit mir befreundet bleiben würde, wenn ich ihm das oder das kaufe. Nö, nie. Auch niemand aus der Familie. Vielleicht war es manchen Pseudofreunden recht, dass ich mich so verhalten habe, aber diese Freundschaften sind dann ja eh zerbrochen, sobald mein Gehirn mal nachgezogen hat oder ich mal in finanziellen Engpässen war.

Das ging tatsächlich so weit, dass ich einen Kredit aufnehmen musste (an dem ich übrigens heute – 8 Jahre später – noch abzahle) und viele Dinge mich jedesmal in totale emotionale Verzweiflung stürzen, wenn ich meinte, dass ich Ablehnung erhalte.

Ich bin auch furchtbar anfällig gegenüber den ganzen Internet“betteleien“. Viele Aufrufe sind berechtigt und den Leuten und Tieren geht es echt schlecht. Dort wird Geld benötigt. Aber wenn ich selber noch jeden Cent umdrehe, weil ich am Kredit rumknapse, bringt es nix, wenn ich mich wieder in Schulden stürze, um jemandem zu helfen. Später brauche ich dann wieder Hilfe von meiner Familie, um am Monatsende überhaupt tanken zu können.

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

Wenn sich alle in meinem Umfeld gut vertragen, freue ich mich tierisch und bin glücklich. Dann merke ich plötzlich, dass sich alle in meinem Umfeld gut vertragen und ich irgendwie der Trottel am Rand bin. Versuche ich mich dann einzubringen, denke ich ständig, dass ich mich aufdränge und alle mich nur belächeln… „ach, die Dicke will auch ein bisschen Beachtung…“ Also ziehe ich mich schnell wieder zurück. Dabei habe ich mir das vielleicht nur eingebildet…

Über Twitter habe ich sehr liebe Menschen kennengelernt und wir haben uns auch ein paar Mal getroffen und wunderbar verstanden. Wir waren zu dritt und ich fühlte mich wohl und verstanden und gut aufgehoben. Dann zog sich eine von uns drein zurück und lernte ihre Seelenverwandte kennen. Ich suchte die Schuld bei mir. Ich bin zu aufdringlich. Lästig. Möchte zu viel Person von meinen Freunden. Zu viel Aufmerksamkeit. Umso mehr klammerte ich mich an sie und versuchte die alte Verbundenheit wieder hervorzurufen.

Die anderen beiden haben sich noch mehrfach getroffen – ja, sie wohnen deutlich näher beieinander, als die Entfernung zu mir. Trotzdem tat es mir weh. Ich versuchte mich für sie zu freuen, obwohl es mich innerlich zerrissen hat. Dann rede ich mir wieder ein, dass ich drüber weg bin und merke, dass ich immer noch an der Fensterscheibe stehe und mir die Nase platt drücke, während die anderen zusammen im Raum drin…

Werde ich jemals irgendwo dazugehören?

Als mir mein Bruder mitteilte, dass er zum zweiten Mal Vater wird, habe ich mich für ihn sehr gefreut. Aber ich selbst freue mich nicht. Ich bin wieder übrig. Ich bin alleine. Ich bin unangepasst. Ich bin anders. Also nehme ich meine Shiva und streune mit ihr durch die Weltgeschichte, vielleicht finde ich irgendwann einen Platz, wo ich hingehöre… Irgendwo auf der Welt.

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